Man sieht nur mit dem Herzen gut…

Nancy Kuhn-Friedrich, um die 40, in der Lutherstadt Eisleben geboren und aufgewachsen, verheiratet und Mutter von zwei Kindern ist seit dem 1. Februar 2024 für die Zentrale Qualitätsarbeit in der Stiftung zuständig.

Gleich eingangs die Frage: Stabsstelle Zentrale Qualitätsarbeit - was dürfen wir uns darunter vorstellen?

Zunächst einmal leisten alle in der Stiftung schon Qualitätsarbeit. Und das jeden Tag! Die Erstellung, Aktualisierung und die Weiterentwicklung der QM-Dokumente wie Prozessbeschreibungen, Verfahrens- und Arbeitsanweisungen gehören mit zu meinen Aufgaben. Die kontinuierliche Weiterentwicklung des QM-Systems bietet allen am Prozess Beteiligten Sicherheit im Arbeitsalltag, fördert Vertrauen und schafft Halt. Im übertragenen Sinne kann man ein QM-System mit der Küche zu Hause vergleichen. Beide erfordern eine strukturierte Organisation. Einfach weil man weiß, wo was ist! Ich möchte in meiner Küche nicht lange suchen, wenn ich die Zutaten für ein Rezept suche…
Zugleich ist unsere Arbeit ja auch stets ein Prozess, der entstanden ist und gelebt wird. Er ist, wie der Name schon sagt, aber auch veränderbar. In den sog. Prozess- und Systemaudits schauen wir nach, ob diese angewendet werden und alles funktioniert. Wir schauen uns die Arbeit gemeinsam an, finden wir Schwachstellen, suchen wir nach den Ursachen, ermitteln den Schulungsbedarf usw.

Sie haben eine Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten absolviert, die Fachhochschulreife im Bereich Wirtschaft, als Study Nurse (*) gearbeitet und anschließend 13 Jahre lang die Qualitätsarbeit angeleitet in einem zertifizierten Zentrum eines Krankenhauses mit Weiterbildung als Qualitätsfachkraft. Das liest sich fast so, als ob Sie das genauso auch machen wollten, stimmt das?

Nun, ich wollte auf jeden Fall im Gesundheitswesen arbeiten, zur Qualitätsarbeit bin ich eher über Umwege gelangt (lacht). Die Study Nurse war zwar interessant wie auch die Arbeit im Pflegebereich des Krankenhauses, aber der Kinder wegen wünschte ich mir weniger Arbeitszeit. Die fand ich dann in einem anderen Krankenhaus im Bereich der Qualitätsarbeit. Auch den für mich wichtigen Kontakt mit den Patienten konnte ich mir so erhalten.

Qualität hat für Sie also schon von Berufs wegen eine sehr hohe Bedeutung. Legen Sie privat ähnliche oder gar gleiche Maßstäbe an?

Ja, das könnte man sagen. Es gibt Parallelen. Aber ist nicht ohnehin alles miteinander verknüpft? Ich bin immer dafür, Dinge zu optimieren, wenn es geht. In der Familie wie auch im Beruf. Ich sehe das große Ganze, bin auch ein Fan von Checklisten. Auch zu Hause. Die Kinder, also meine waren immer Schlüsselkinder, daher erstellten wir immer gemeinsam Wochenpläne. So wussten sie stets, welche Aufgaben in der Woche auf sie warteten. Das waren keine großen Dinge, aber sie mussten getan werden, damit nicht alles an den Eltern hängen blieb. Und so ist das auch mit den Audits und den Kennzahlen in der Stiftung. Die sind einfach wichtig, damit nicht am Ende alles bei den Bereichsleitenden auf dem Tisch landet.

Kann man sagen, dass Sie schon angekommen sind in der Stiftung? Wie wurden Sie aufgenommen?

Beim Ankommen bin ich noch, aber ich habe einen sehr herzlichen Empfang erlebt. Überhaupt, der ganze Bewerbungsprozess, der war einfach nur spitze. Vielleicht ist das ja inzwischen überall so, ich bin da ja schon eine Weile raus, weil ich mich lange nicht irgendwo beworben habe (lacht). Nein, im Ernst, angefangen vom ersten Telefonat mit Frau Bilek, über die Gespräche bei einem Spaziergang mit Frau Groß und meiner Kollegin hier im Büro im Wolfgangstift, Frau Walter, bis hin zu den Begegnungen im beeindruckenden Gemeindehaus, alle Kollegen und Kolleginnen habe ich freundlich erlebt. Und was ich auch äußerst positiv bemerkte: Es gibt hier direkte Ansprechpartnerinnen und - partner! Andernorts und leider immer häufiger werden für Fragen Tickets vergeben, z.B. im IT-Bereich. Und wenn ich Glück hatte, kam nach 14 Tagen mal jemand vorbei und schaute sich das Problem an. Das war dann aber auch noch nicht gelöst… Das ist hier ganz anders und viel besser gelöst. Echte Qualitätsarbeit eben (lacht).

Haben Sie ein Motto, eine Maxime, die Sie durchs Leben begleitet hat?

Aus dem Kleinen Prinz “Man sieht nur mit dem Herzen gut (, denn das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar”). Dass man mit den Augen eben nicht alles auf den ersten Blick erkennen kann oder manchmal auch gar nicht. Ja, das begleitet mich schon sehr lange. Und je älter ich werde, umso mehr bewahrheitet es sich.

Vielen Dank für das angenehme Gespräch und viel Erfolg für Ihre Arbeit.

 

(*) Als Study Nurse oder Studienassistent wird ein Beruf bezeichnet, der klinische Studien in Prüfzentren der Krankenhäuser, Arztpraxen oder der Pharmazeutischen Industrie mitbetreut. Die Study Nurse ist mitverantwortlich für die prüfplangerechte Durchführung der Studie. (Wikipedia)

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