Nachruf

Am 12. Juli 2018 verstarb plötzlich und unerwartet unser Stiftungsdirektor Andreas Schindler im 65. Lebensjahr. Mit tiefer Bestürzung und großer Trauer haben die Menschen in der Kanzler von Pfau’schen Stiftung diese Nachricht aufgenommen.

27 Jahre hat Andreas Schindler für die Kanzler von Pfau’sche Stiftung gelebt und gearbeitet. Sein segensreiches Wirken wird unvergessen bleiben.

Als er 1991 als Geschäftsführer in der Kanzler von Pfau‘schen Stiftung anfing, unterhielt diese ein Altenheim mit 50 Plätzen und beschäftigte 18 Mitarbeiter. In den folgenden Jahren bis heute ist die Stiftung unter seiner Leitung um ein Vielfaches gewachsen.

Es entstanden viele Einrichtungen, unsere „Stifte“, in denen wir heute Pflege für alte, kranke und behinderte Menschen anbieten sowie altengerechtes Wohnen und Begegnung stattfinden. In den Regionen Harz und Salzland, in der Lutherstadt Eisleben und in der Bachstadt Köthen versorgen die ca. 380 Mitarbeiter der Kanzler von Pfau’schen Stiftung 275 stationäre und teilstationäre Pflegeplätze, ca. 900 ambulante Patienten und 150 altengerechte Wohnungen.

Das ist sein Verdienst.

 

Dabei war ihm stets wichtig, was die Menschen bewegt, die unsere Hilfe brauchen. Das diakonische Motto „Stark für Andere“ hat er gelebt. Für Schwächere da zu sein, ihnen nicht nur Hilfe anzubieten sondern auch Achtung entgegenzubringen, war für ihn die Quelle seiner Tatkraft.

Der feste Glaube an die Liebe Gottes und an ein christliches Menschenbild haben sein Leben und Wirken geprägt. Er konnte nicht verstehen, wie es manchen Menschen möglich ist, ohne Glauben zu leben. Er ist nie müde geworden in seinem Streben, die Mitarbeiter für den Glauben zu interessieren. In einigen Fällen wurde sein Engagement sogar mit neuen Glaubensbrüdern und -schwestern belohnt.

 

Im Jahr 2012 wurde Andreas Schindler zum Präses der Landessynode der Evangelischen Kirche Anhalts gewählt. Er verstand es, seine Ämter in kluger Weise zu verbinden, so dass das freundschaftliche Band zwischen der Kanzler von Pfau’schen Stiftung und der anhaltischen Kirche noch stärker wurde. So ist es bis heute und so wird es bleiben.

Ich durfte Andreas Schindler 2001 kennenlernen, als ich mich um eine Stelle in der Finanzbuchhaltung bewarb. Dieser höfliche, kultivierte und ernsthafte Mann hat mich sofort tief beeindruckt. Das hat sich in den 17 Jahren unserer Zusammenarbeit nicht geändert.

Er war mein Chef und Mentor, ein Vorbild und in den letzten Jahren mein Kollege und Vertrauter.

Andreas Schindler hat meinen Weg in der Stiftung begleitet, mich vieles gelehrt und mir sein Vertrauen geschenkt.

Er war ein kritischer Geist und hat niemals eine Meinung ungeprüft übernommen. In allen Dingen

hatte er seinen eigenen Standpunkt. Wir haben viel diskutiert! Dabei blieb er immer beharrlich und stets wertschätzend. Doch es gelang uns vielmals im Gespräch einen gänzlich neuen Ansatz zu finden. Dieses gemeinsame „laute Nachdenken“ werde ich sehr vermissen.
Ich bin ihm dankbar für so Vieles und frage mich: Wie wird es ohne ihn sein?

 

Andreas Schindler wird immer bei uns bleiben. Sei es, weil er die Kultur und die familiäre Atmosphäre, die in unserer „Kanzlerstiftung“ herrscht, geprägt hat oder weil die kunstvoll restaurierten Gegenstände aus der Geschichte der Stiftung, die auf der Empore des Gemeindehauses, unserer Ahnengalerie, zu sehen sind, uns an ihn erinnern.

Über der Ahnengalerie befindet sich das Rosettenfenster. Die Neugestaltung dieses Fensters lag ihm sehr am Herzen, es war sein letztes Projekt.

Wir werden das Rosettenfenster nach seinen Vorstellungen und zu seinem Gedenken restaurieren.

So wird er bei uns bleiben auf der Empore und in unseren Herzen.

Daniela Schieke
des. Stiftungsdirektorin 

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